11.11.21

Urlaub auf Amrum im Winter

Der Trend ist zweifelsohne festzustellen: viele nordseebegeisterte Urlauber zieht es zunehmend auch in der kalten Jahreszeit auf unsere wunderschöne ursprüngliche Insel Amrum. Und der Winter hat ja auch durchaus seinen eigenen Reiz: bei strahlendem Sonnenschein – den gibt es hier natürlich auch im Winter des Öfteren –gut verpackt in wärmender Kleidung durch das Watt wandern, ausgiebige Spaziergänge über den weiten Kniepsandstrand in paradiesischer Ruhe genießen und den Gedanken freien Lauf lassen: da kann die Seele so richtig auftanken.

Eiszapfen glitzern und funkeln wie Diamanten, wenn sie an den reetgedeckten Dächern hängen und sich langsam auflösen, sobald die Sonne längere Zeit auf sie scheint, ein herrlicher Anblick. Mit etwas Glück fällt der erste Schnee des Jahres, ein besonderes Erlebnis mitten auf der Nordsee und eine tolle Ansicht, wenn eine weiße Schneedecke über den Dünen liegt und das Gras der Dünen umhüllt.

Genießen Sie die Abgeschiedenheit des Kniepsandstrandes, der vereinsamt vor Ihnen liegt. Auch im Winter sind zwar Muscheln direkt am Spülsaum aufzuspüren, doch so weit das Auge blickt, gibt es keinen der diese als Deko für den Bau von Sandburgen sammelt.

Kein Rufen begeisterter Kinderstimmen oder freudiges Bellen tobender Hunde. Es herrscht – bis auf das Brausen des fast stets vorhandenen Windes – völlige Stille.

Mal abgesehen von den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel oder dem Biikebrennen im Februar, liegt Amrum zur kalten Jahreszeit, also den Monaten November bis Februar, März im Winterschlaf. Die Straßen wirken verlassen und der Wald träumt vor sich hin. Erlebnishungrige Urlauber sind zu diesem Zeitpunkt eher fehl am Platze, hier auf Amrum ist in dieser Zeit nicht allzu viel Trubel oder wie es heutzutage auch heißt: es herrscht „Tote Hose“.

Während im Sommer einige Tausend Tagesgäste zusätzlich zu den Urlaubern auf Amrum ankommen, bleibt das touristische Leben nun sehr überschaubar.

Es hat allerdings durchaus  seinen eigenen Charme bei Minustemperaturen direkt an der Wasserkante entlang zu wandern und die glitzernden Eisflächen in der tief stehenden Sonne zu bewundern oder dem leisen Murmeln der Wellen zu lauschen.

Der Wind kann bei sehr frostigen Temperaturen eisigkalt und schneidend sein; wer trotz einer frischen Brise dennoch etwas neues erfahren möchte, sollte sich an die Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer wenden, denn auch während der kalten Jahreszeit finden naturkundliche Führungen statt und sogar Wattwanderungen werden hin und wieder angeboten, wenn auch nicht die großen Touren von Amrum nach Föhr oder umgekehrt.

Das leibliche Wohl darf natürlich auch im Winter nicht vernachlässigt werden. Wer allerdings kein Selbstverpfleger ist und zum Essen gehen will, sollte dieses Unterfangen etwas vorbereiten, denn viele Restaurants haben zur Winterzeit geschlossen.

Genießen Sie dennoch in den wenigen Restaurants die ganzjährig geöffnet haben, deftige Winterkost wie Grünkohl, Hummersuppe mit viel Sahne, Muschelgerichte oder andere regionale Speisen und Getränke.

Unerschrockene können sich die Muscheln auch selber „pflücken“ und zubereiten, frischer werden sie nirgends zu bekommen sein. Aber achten Sie unbedingt darauf die Schalentiere ausgiebig zu wässern, um den Sand und das Meerwasser heraus zu spülen.

Nach einem ausgiebigen Winterspaziergang am Strand stellt sich rasch die Sehnsucht nach etwas wärmendem ein. Genießen Sie in einem der geöffneten Lokale die rasch  Ihre heruntergefahrene Körpertemperatur aufheizenden  Spezialitäten der Insel: „Tote Tante, Pharisäer, heißer Kakao“, das sind die Favoriten bei den durchgefrorenen Gästen.

Wenn sich dann wohlige Entspannung einstellt, steht dem erholsamen Ausklingen des Tages nichts mehr im Wege. Nach einer tiefenentspannten Nacht, die sich ohne Reue bis in die späteren Morgenstunden, wenn es langsam heller wird ausdehnen lässt, starten Sie mit einem ausgiebigen Frühstück in den neuen vor Ihnen liegenden Urlaubstag.

Mit der richtigen, der jeweiligen Witterung angepassten Kleidung steht einer umfangreichen Entdeckungstour der vielfältigen Insel Amrum nichts im Wege. Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen oder führen inhaltsreiche Gespräche, machen Sie einfach nur was Ihnen gefällt, lassen Sie sich treiben.

Und wenn Sie dann noch zu den Glücklichen gehören, die ein verschneites Amrum erleben, fühlen Sie sich in eine traumhafte schöne, wie verwunschen erscheinende Märchenwelt versetzt.

Zu erwähnen bliebe noch, dass die Fähren im Winter seltener fahren. So mancher Gast „musste“ die zunächst geplante Heimreise auch schon mal zeitlich verlagern, denn aufkommender Sturm macht Reisepläne im Herbst/Winter gelegentlich zunichte.