Auf Amrum gibt es ziemlich genau gegenüber der Nebeler Windmühle gelegen einen kleinen, mit Sorgfalt und viel Nächstenliebe angelegten Friedhof der Heimatlosen. Hier haben Fremde, die nicht identifizierbar einst tot am Strand von Amrum angeschwemmt wurden, ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Es war ein großzügiger Amrumer Kapitän, der seinerzeit um 1905 freiwillig die Friedhofsfläche von seinem eigenen Besitz abtrat und Landfläche zu diesem Zweck zur Verfügung stellte. Letztmalig wurde der Friedhof 1969 zum Zweck der Bestattung genutzt, die Mehrzahl der angelegten Grabstätten stammen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mit fortschreitender besserer Technik konnten im weiteren Verlauf der Jahrzehnte sämtliche vor Amrum angeschwemmten Opfer des Meeres identifiziert werden. Ein einfaches Holzkreuz mit dem ins Holz geschnitzten Funddatum des beigesetzten Ertrunkenen ist auf jedem Grab angebracht.
Der Eingang des „Friedhofs der Heimatlosen“ ist mit einem hölzernen Torbogen und einer Inschrift versehen: „Es ist noch Ruhe vorhanden“, und so scheint es dem Besucher tatsächlich als betrete er eine besondere Stätte des Friedens und der Besinnung.