25.07.19

Friesentracht auf Amrum

Insbesondere die Trachten der Amrumer Inselfrauen waren in der Vergangenheit dem modischen Wandel untergeordnet. Im 17. Und 18. Jahrhundert folgte nach Beendigung dieser als „Goldenem Zeitalter“ bezeichneten Ära eine eher schlichte Tracht mit wenig schmückenden Accessoires. Etwa zur Mitte des 19. Jahrhundert entsprang daraus die in drei Arten zu unterteilende Tracht, nämlich die Alltags-, Festtags- und Sonntagstracht.

Alltags- und Sonntagstracht

Die einstige Alltagstracht wird heutigen Tags nicht mehr getragen und gehört der Vergangenheit an. Die Friesentracht ist gekennzeichnet durch die rundliche Kopfhaube, dem langen Faltenrock und enganliegenden Ärmeln. Brust und Rücken werden durch ein schwarzes Tuch bedeckt.

Ähnlich verhält es sich mit der Sonntagstracht, für die jedoch ein feinerer Stoff verwandt wird, mit Silberknöpfen und kreativen kunstvollen Stickereien geschmückt. Die Festtagstracht hat dasselbe Aussehen, bei ihr fällt jedoch der reichliche Silberschmuck auf, dessen filigranes Gliederband als Hauptschmuckstück auf der Brust getragen wird.

Glaube, Liebe und Hoffnung

In der Mitte der silbernen Gliederkette findet sich ein Mittelstück, das mit dem Symbol von Glaube, Liebe, Hoffnung versehen ist. Acht Filigranknöpfe der daran befestigten Ketten umrahmen diese. Eine weiße Schürze hellt die insgesamt eher dunkle Tracht auf und die hierzu getragene Kopfhaube ist mit Fransen geschmückt. In zahlreichen Familien, die ihren Lebensmittelpunkt auf Amrum haben, wurde diese Tracht von Generation zu Generation weitergegeben und in Ehren gehalten. Allerdings wird sie nur zu ganz besonderen Anlässen wie beispielsweise Konfirmationen, Hochzeiten oder Trachtentänzen getragen. Für Inselgäste finden immer wieder Aufführungen der Trachtengruppen statt, damit sie die gut behütete und mit großer Sorgfalt gepflegte Trachtenkleidung bestaunen können.